Britische Lebensversicherungspolizzen sind seit über 150
Jahren eine der beliebtesten Formen der Kapitalbildung in Großbritannien und werden seit langem von großen und angesehenen
Versicherungsgesellschaften angeboten.
Britische Lebensversicherungspolizzen werden üblicherweise
abgeschlossen, um ein Darlehen abzusichern, zur privaten Pensionsvorsorge oder als gewinnbringende und sichere Methode des
Sparens. Beim Neuabschluß solcher Polizzen werden Versicherungssumme, Laufzeit und die Höhe der regelmäßigen Prämienzahlungen
festgesetzt. Diese Polizzen sind Erlebens- und Ablebensversicherungen, das heißt, diese Polizzen werden entweder bei vorzeitigem
Ableben des Versicherungsnehmers oder am festgesetzten Ende der Laufzeit fällig. Am Tage der Fälligkeit einer Polizze wird
die Ablaufleistung von der Versicherungsgesellschaft an den oder die Eigentümer ausbezahlt.
Das Investment der Versicherungsgesellschaften:
Als vor über 150 Jahren die ersten Versicherungspolizzen
diese Art ausgestellt wurden, sind die Sterberaten überschätzt worden, dadurch entstanden bei den Versicherungsgesellschaften
Gewinnüberschüsse, die dann in Form von Bonuszahlungen an die Polizzeninhaber weitergegeben wurden.
Heute sind die Bonuszuteilungen ein wesentlicher Bestandteil
dieser Versicherungspolizzen. Die Versicherungsgesellschaften investieren die eingenommenen Prämienzahlungen und die Investoren
erhalten die daraus resultierenden Investmentgewinne jedes Jahr unwiderruflich gutgeschrieben, darüber hinaus wird bei Fälligkeit
der Polizze ein Schlußbonus ausbezahlt.
Britische Versicherungsgesellschaften erwirtschaften durch
ihre große Erfahrung und der langfristigen Veranlagungsstrategie außerordentlich gute Gewinne.
In Großbritannien konkurrieren Versicherungsgesellschaften
direkt mit anderen Sparvarianten wie Aktien oder Investmentfonds und daher besitzen sie, gezwungen durch den großen Konkurrenzdruck,
meist eine sehr kleine und effiziente Verwaltung.
Die Versicherungsgesellschaften in Großbritannien bewerten
ihr Investment nicht nach dem Niederstwertprinzip (Einheitswert), sondern zum aktuellen Zeit- oder Verkehrswert. Dies bedeutet,
daß z.B. Immobilien zum aktuellen und höheren Zeit- oder Verkehrswert bewertet werden. Diese Art der Bewertung bringt mit
sich, daß britische Versicherungsgesellschaften die Wertsteigerungen ihrer Anlagen in vollem Umfang an die Polizzeninhaber
weitergeben und sich
keine versteckten stillen Reserven bilden.
Die Bonuszuteilung
Die Versicherungsgesellschaften verteilen die Investmentgewinne
auf zwei Arten: Ein jährlicher Bonus wird jedes Jahr von der Versicherungsgesellschaft bekanntgegeben und der Polizze unwiderruflich
gutgeschrieben. Nachdem dieser Bonus schriftlich bekanntgegeben wurde, ist seine Auszahlung garantiert. Dieser Bonus berechnet
sich aus einem Prozentsatz der Versicherungssumme und ab dem zweiten Jahr auch aus einem Prozentsatz an dem bereits gutgeschriebenen
Bonus. Daraus entsteht dann ein Zinseszinseffekt.
Zusätzlich wird ein Schlußbonus bei Fälligkeit der Polizze
ausbezahlt. Dieser Schlußbonus stellt den Investmentüberschuß über die gesamte Laufzeit der Polizze dar und besteht aus einem
Prozentsatz aus der Summe der jährlichen Boni und der Versicherungssumme. Der Anteil des Schlußbonus an der Ablaufleistung
ist von Polizze zu Polizze und von Versicherungsgesellschaft zu Versicherungsgesellschaft unterschiedlich.
Die Bonität
der britischen Versicherungsgesellschaften
Die britischen
Versicherungsgesellschaften verfügen über eine ausgezeichnete Bonität, teilweise AAA nach Standard & Poors - die höchste
international erreichbare Wertung für die Kreditwürdigkeit und die Finanzkraft einer Versicherung.
Sollte dennoch eine britische Versicherungsgesellschaft von
Insolvenz bedroht sein, werden aus einem gemeinsamen Sicherungsfonds, geschaffen durch ein staatliches Gesetzt, den "Policyholders
Protection Act 1974", mindestens 90% aller Ansprüche aus Lebensversicherungspolizzen garantiert und auch ausbezahlt .
In der Vergangenheit ist aber noch niemals eine britische
Lebensversicherungsgesellschaft in finanzielle Schwierigkeiten gekommen oder gar in Konkurs gegangen, daher wurde dieser Sicherungsfonds
noch nie in Anspruch genommen.
Allein die größte britische Versicherungsgesellschaft, Prudential,
hatte im Jahr 1995 im Bereich der Lebensversicherungen in Großbritannien umgerechnet mehr als 740 Milliarden Schilling unter
ihrer Verwaltung und selbst kleinere Versicherungsgesellschaften wie z.B. General Accident verwalten Vermögen im Wert von
umgerechnet mehr als 100 Milliarden Schilling. (Quelle: Standard & Poor's UK Life Financial Strength Digest, 1997 Edition).
Trotz ihrer Größe haben britische Versicherungsgesellschaften
vergleichsweise kleine und effiziente Verwaltungen, daraus resultiert, daß üblicherweise mehr als 90% der erwirtschafteten
Gewinne an die Polizzeninhaber ausgeschüttet werden.
Renditen britischer Lebensversicherungen
Die untenstehende Tabelle zeigt die Durchschnittswerte der
tatsächlichen Auszahlungen von 49 britischen Versicherungsgesellschaften im Februar 1997.
Als Beispiel wurde ein männlicher Versicherter, 30 Jahre
bei Abschluß der Versicherung, Gesamtprämie pro Monat: 50 £ gewählt.
Gesamtlaufzeit 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre 25 Jahre
Ablaufleistung
9.784,00 £ 22.744.00 £ 49.237,00 £ 96.767,00 £
Verzinsung pro Jahr 9,2 % 11,0 % 11,9 % 12,2 %
Die Ablaufleistung
Am Fälligkeitstag der Polizze endet die Laufzeit und die
Ablaufleistung wird ausbezahlt. Auch beim Ableben des Ersterwerbers endet die Laufzeit der Polizze, die Polizze wird fällig.
Die Ablaufleistung setzt sich aus der Versicherungssumme, allen angesammelten Boni und dem Schlußbonus zusammen.
Die Höhe der Ablaufleistung ist beim Ankauf einer Polizze
nicht garantiert; wenn die Bonusraten in den letzten Jahren bis zur Fälligkeit steigen, so wird die Ablaufleistung höher als
erwartet sein, sinken jedoch die Bonusraten, reduziert sich natürlich die Ablaufleistung.
Mit Hilfe einer Vorschautabelle kann man die möglichen Schwankungen
der Ablaufleistung genau darstellen. In den untenstehenden Tabellen sind jeweils die Auswirkungen einer Änderung der Bonusraten
auf das Gesamtergebnis aufgelistet. Dieses Beispiel zeigt, daß bei einer Reduktion beider Bonusraten um 25 % (Wert rechts
unten) die Ablaufleistung nur um 14,23 %, von 24.340 auf 20.875 absinkt, da bei Ankauf der Polizze bereits ein garantierter
Wert feststeht. Steigen hingegen beide Bonusraten um 25 %, so steigt die Ablaufleistung von 24.340 auf insgesamt 28.025. Beide
Varianten sind eher unwahrscheinlich, voraussichtlich wird das Ergebnis im nahen Umkreis von jeweils 100% liegen.